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Schlag gegen internationale illegale Zigarettenproduktion

Schlag gegen internationale illegale Zigarettenproduktion

  • Ort und Datum : Essen, 24. Oktober 2024

Herausgeber

Zollfahndungsamt Essen

  • StrasseHausnummerWeiglestraße 11 - 13
  • PLZOrt45128 Essen

Am 23. Oktober 202424 hoben Ermittlerinnen und Ermittler des Zollfahndungsamts Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal zwei professionelle, gesetzwidrig betriebene Herstellungsanlagen für illegale Zigaretten in Radevormwald und Velbert aus.

Die Maschinen der entdeckten kompletten Produktionsstraßen (Herstellungs-, Verpackungseinheiten, Stromgeneratoren, Abluftanlagen, Tabakschneide- und Trocknungsmaschine, technisches Equipment), Großmengen Vorprodukte wie circa 27 Tonnen Rohtabak, Filter- und Zigarettenpapier, Umverpackungen für verschiedene Zigarettenmarken wurden sichergestellt.

Weiter wurden etwa elf Tonnen Feinschnitt sowie 104.188 Stangen dort produzierte gefälschte Zigaretten der verschiedenen Marken, die insbesondere auf dem britischen Markt gehandelt werden, sichergestellt.

19 Verdächtige bulgarischer, ukrainischer, moldauischer und rumänischer Staatsangehörigkeit wurden - auch unter Einsatz von Spezialkräften der Bundespolizei - in den Hallen in Radevormwald und Velbert überrascht und festgenommen. Die Verdächtigen werden mit Antrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal am 24. Oktober 2024 dem Haftrichter beim Amtsgericht Wuppertal vorgeführt.

Im April 2024 gewannen Bedienstete des Zollfahndungsamts Essen erste Hinweise auf eine illegale Zigarettenproduktion, was zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal führte.

Die intensiven Ermittlungen führten die Fahnderinnen und Fahnder auch auf die Spur verdächtiger Objekte in den Niederlanden und in Belgien. Hier wurden die Ermittlungen und Maßnahmen durch Europol koordiniert. So wurden am 23. Oktober 2024 bei zwei Durchsuchungen in den Niederlanden 12.000 Stangen illegale Zigaretten sichergestellt. Nach Spontanmitteilung an die belgischen Zollbehörden führten eine weitere Durchsuchung in Belgien zur Sicherstellung von zwölf Tonnen Rohtabak und zwei Tabaktrocknungsmaschinen.

Die enge und intensive Zusammenarbeit auf europäischer Ermittlerebene führte durch die Einbindung von Europol schnell und reibungsfrei zum Erfolg.

Die Hallen der illegalen Zigarettenfabriken war durch die Gruppierung hochprofessionell und sehr aufwendig für ihre kriminellen Zwecke um- und ausgebaut worden, auch um das Entdeckungsrisiko zu minimieren.

Die Zigaretten waren nach derzeitigen Erkenntnissen hauptsächlich für den deutschen und europäischen Schwarzmarkt bestimmt.

Allein der geschätzte deutsche Tabaksteuerschaden für aktuellen Sicherstellungen beläuft sich auf über 4,3 Millionen Euro.

Carolin Müller, Leiterin Zollfahndung Essen

"Bei diesen hochprofessionellen Anlagen zur Herstellung illegaler Zigaretten handelt es sich erneut um industrielle Ausmaße. Zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen wurden zwei Herstellungsanlagen zeitgleich sichergestellt. Durch die funktionierende Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden konnte die Tätergruppierung unseres Erachtens nunmehr nachhaltig gestört werden und ein beträchtlicher, auf Dauer angelegter Steuerbetrug in Deutschland verhindert werden", so die Leitung des Zollfahndungsamts Essen, Regierungsdirektorin Carolin Müller.

Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert

"Selbst professionell tätige Tätergruppen können sich niemals vor einem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden sicher fühlen. Die Ausschaltung der illegalen Produktionsstätten verhindert erhebliche Mindereinnahmen der öffentlichen Hand. Die weitere Sachverhaltsaufklärung wird noch aufwendig und arbeitsintensiv sein. Mein Dank gilt sämtlichen Einsatzkräften, die hervorragend zusammengearbeitet und diesen Ermittlungserfolg möglich gemacht haben", so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert, Leiter der die Ermittlungen führenden Abteilung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal.

Am Einsatz, der sich aufgrund der umfangreichen Maßnahmen über mehrere Tage erstreckt, sind etwa 300 Kräfte der Zollverwaltung, der Bundespolizei sowie des Technischen Hilfswerks, welches in gewohnt professioneller Weise beim Abbau und Abtransport der sichergestellten Maschinen, Materialien und Zigaretten unterstützt, beteiligt.

Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal werden die Ermittlungen durch die Zollfahndung Essen - Dienstsitz Köln - nun fortgeführt.

Zusatzinformation

Neben den veröffentlichten Foto- und Videoaufnahmen können auf Anfrage weitere Videosequenzen der Produktionsanlagen zur Verfügung gestellt werden.

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