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Ermittlungserfolg gegen Schwarzarbeitsring

Drei Festnahmen in Hessen

Ermittler der Schwarzarbeits-Sonderkommission Rhein-Main des Hauptzollamts Gießen sind am 20. Januar 2021 im Rhein-Main-Gebiet in einer großangelegten Durchsuchungs- und Einsatzmaßnahme im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit mehr als 600 Einsatzkräften von Zoll und Steuerfahndung gegen eine Tätergruppierung im Bereich der organisierten Schwarzarbeit im Baugewerbe vorgegangen.

Bei dem unter dem Decknamen KRONOS geführten Einsatz wurde ein illegales Netzwerk von Bau- und Scheinfirmen zerschlagen, wobei drei Hauptbeschuldigte festgenommen wurden.

Insgesamt richten sich die Maßnahmen gegen 48 Beschuldigte. Ihnen wird Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen oder dazu Beihilfe geleistet zu haben und so Schäden für die Sozialkassen in zweistelliger Millionenhöhe verursacht zu haben. "Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen schätzen wir den entstandenen Gesamtschaden insgesamt auf annähernd 30 Millionen Euro", so Michael Bender, Pressesprecher des Hauptzollamts Gießen.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht eine Baufirma aus dem Kreis Groß-Gerau. Sie soll über Jahre hinweg die durch die eingesetzten Bauarbeiter geleisteten Arbeitsstunden nur anteilig gegenüber den zuständigen Einzugsstellen mitgeteilt haben. Darüber hinaus (schwarz) geleistete Stunden erhielten die Arbeiter konspirativ in Briefumschlägen bar vergütet.

Mit Scheinrechnungen für nie erbrachte Leistungen, erstellt von sogenannten Servicefirmen, generierten die mutmaßlichen Täter und ihre mitbeschuldigten Helfer Bargeld und versuchten, die Taten zu verschleiern.

Bei dem Einsatz vollstreckten Zöllner, Steuerfahnder und Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main insgesamt 55 Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Frankfurt am Main und durchsuchten Wohnungen, Geschäftsräume sowie Arbeiterunterkünfte in mehreren Bundesländern. Von den Maßnahmen betroffen waren auch mehrere Scheinfirmen und Nachunternehmer in Hessen, Hamburg und Berlin. Der Schwerpunkt lag im Rhein-Main-Gebiet.

Gegen drei der Beschuldigten wurden zuvor vom Amtsgericht Frankfurt am Main erlassene Haftbefehle vollstreckt. Drei Männer im Alter von 28, 38 und 49 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Darunter auch der 49-jährige Geschäftsführer der Baufirma im Kreis Groß-Gerau. Er gilt als mutmaßlicher Haupttäter und Drahtzieher der kriminellen Machenschaften, für die er ein gut organisiertes Netzwerk aufgebaut hatte, das maßgeblich durch ihn gesteuert wurde. Für die Begehung seiner Taten setzte er in erster Linie Familienangehörige an den entscheidenden Stellen ein. Auch gegen die Geschäftsführer zweier Nachunternehmen lagen Haftbefehle vor.

Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter auch Computer und Mobiltelefone, die durch Spezialkräfte des Zolls für IT-Forensik ausgewertet werden. Zum Einsatz kamen auch Datenträger-Spürhunde der hessischen Justiz sowie Bargeldspürhunde.

Infolge der Maßnahmen wurden darüber hinaus erhebliche Vermögenswerte gesichert. Speziell geschulte Vermögensabschöpfer des Zolls sicherten umfangreiche Vermögenswerte und pfändeten Konten und offene Forderungen für erbrachte Leistungen. Insgesamt erließ das Amtsgericht Frankfurt am Main Vermögensarreste von annähernd 30 Millionen Euro.

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