- Ort und Datum : Frankfurt am Main, 2. Juli 2025
Rekordsicherstellung von Crystal Meth in Frankfurt am Main
160 Kilogramm kristallines Methamphetamin - besser bekannt als Crystal Meth - haben Ermittlerinnen und Ermittler des Zollfahndungsamts (ZFA) Frankfurt am Main am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt. Es handelt sich hierbei um die wohl größte Sicherstellung dieses Betäubungsmittels im Flugverkehr in Deutschland.
Bereits am 19. Juni 2025 nahmen Zöllnerinnen und Zöllner die aus Mexiko stammende und an einen Empfänger in den Niederlanden adressierte Warensendung bei der zollrechtlichen Kontrolle ganz genau unter die Lupe. Dabei wurde im Innern der Maschine, die laut Frachtpapieren der Herstellung von Pflastersteinen dienen sollte, ein verborgenes Rauschgiftversteck entdeckt.
"Das Amphetamin war zuvor professionell in einer Metallkiste in einem Hohlraum innerhalb der Maschine durch die Tatverdächtigen verbaut worden. Die Zollfahnderinnen und Zollfahnder holten die 160 Kilogramm Crystal Meth schippenweise aus dem vorsichtig aufgeflexten Hohlraum heraus, um diese sicherzustellen", erklärte Carina Orth, Pressesprecherin des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.
Beim Öffnen der Maschinenteile wurden die Zollermittlerinnen und -ermittler tatkräftig durch die Flughafenfeuerwehr unterstützt.
Festnahmen von Tatverdächtigen in den Niederlanden
Im Zuge der sich anschließenden internationalen Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, dem Zollfahndungsamt mit belgischen und niederländischen Strafverfolgungsbehörden wurden am vergangenen Donnerstag, dem 25. Juni 2025, vier mutmaßliche Hintermänner des illegalen Rauschgifttransports im niederländischen Landgraaf durch die dortige Polizei festgenommen. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Die Bilanz des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main für 2024
"Die Bekämpfung der schweren und organisierten Zollkriminalität endet nicht an den Grenzen des Bundesgebiets. Sie erfordert die eng abgestimmte internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden. Der vorliegende Ermittlungserfolg zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Elemente unserer Arbeit - einerseits das Entziehen verbotener Substanzen und Waren vom illegalen Markt sowie anderseits das Zerschlagen der hinter liegenden kriminellen Strukturen", konstatierte Dr. Nicole Siebert, Leiterin des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.
Im Jahr 2024 wurden durch das ZFA Frankfurt am Main in dessen Bezirk 3.360 neue Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 3.551 Tatverdächtige eingeleitet. Der größte Teil dieser Verfahren wird wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz geführt (2.621 Fälle), gefolgt von Verfahren wegen Verstößen im Bereich der sonstigen Verbote und Beschränkungen (292 Fälle) und wegen Verdachts der Geldwäsche (250 Fälle). Weiterhin wurden von deutschen Gerichten in der Summe 139 Jahre Freiheitsstrafen und Geldstrafen in Höhe von 367.206 Euro durch die hiesigen Ermittlungen erwirkt und ermittelte Steuerschäden in Höhe von 3,4 Millionen Euro aufgedeckt.
Deliktsbereich Betäubungsmittel
Mehr als 8,8 Tonnen Drogen aus dem Verkehr gezogen
Mit über 4,4 Tonnen Kokain und mehr als 3,5 Tonnen Marihuana beschlagnahmten die Frankfurter Zollfahnderinnen und Zollfahnder 2024 ein Vielfaches der jeweiligen Vorjahresmengen (1 Tonne Kokain und 1,6 Tonnen Marihuana in 2023).
Ebenso verdoppelten sich in etwa die Sicherstellungen von Amphetamin (von 87 auf 193 Kilogramm) und kristallinem Methamphetamin (113 Kilogramm, zuvor 62), während in 2024 im Bezirk ein Rückgang der Sicherstellungen bei Haschisch, Amphetaminderivaten, der Kaudroge Khat, Opium, Heroin sowie bei den Grundstoffen (bestimmte Chemikalien zur Drogenproduktion) zu beobachten ist.
Insgesamt wurden somit allein im Bezirk des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main im Zuge der Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs über 8,8 Tonnen illegales Rauschgift samt Vorprodukten aus dem Verkehr gezogen.
Die verbotenen Substanzen wurden oftmals unter legalen Tarnladungen - wie zum Beispiel Bananen - versteckt, in Maschinenteilen oder in professionell hergerichteten Fahrzeugverstecken verborgen, auf dem Postweg oder lose in eingeschweißten Paketen in Koffern geschmuggelt.
Pressemitteilungen zu den Aufgriffen:
- Erfolgreiche internationale Zusammenarbeit
- Mutmaßliche Darknetdealer festgenommen
- Schlag gegen international agierende Rauschgifthändler
- Kokain in Bananenkisten
Deliktsbereich Verbote und Beschränkungen
Keine Chance für gefälschte Arzneimittel, Dopingmittel, illegale Waffen, Produktpiraterie und den Handel mit artengeschützten Pflanzen und Tieren
Neben der Erhebung von Steuern und Abgaben kommt dem Zoll bei der Überwachung von Regelungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit, des Artenschutzes und des Gewerblichen Rechtschutzes im internationalen Warenverkehr erhebliche Bedeutung zu.
"Verstöße in diesen Deliktsbereichen werden durch das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main konsequent verfolgt, zumal sie fatale Auswirkungen auf die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sowie Umwelt haben können", erklärte Dr. Nicole Siebert weiter.
So beschlagnahmten die Frankfurter Zollfahnderinnen und Zollfahnder im Dezember letzten Jahres über eine halbe Tonne illegaler Pyrotechnik, darunter 582 illegale Kugel- und Zylinderbomben bei einem Tatverdächtigen im Kreis Groß-Gerau.
Pressemitteilung zum Aufgriff:
Illegaler Handel mit Pyrotechnik aufgedeckt
Die Anzahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren bei den illegalen Waffen und illegaler Pyrotechnik stieg in 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 49 auf 119 Verfahren. Insgesamt wurden 26 Kriegswaffen, 36 scharfe Schusswaffen, 124 nicht zugelassene Luftdruckwaffen und 2.666 Stück illegale Pyrotechnik beschlagnahmt.
Bei den gefälschten, illegalen oder nicht zugelassenen Arzneimitteln und Dopingmitteln ist im ZFA-Bezirk ein Verfahrensrückgang von 200 auf 107 Fälle zu verzeichnen. Dennoch sind die Sicherstellungen bei den Arzneimitteln in etwa gleichbleibend zum Vorjahr, während in 2024 mit 266.376 Dopingtabletten und 20.388 Ampullen rund das 2,5-Fache im Vergleich zu 2023 durch die Zollfahnder dem illegalen Markt entzogen wurde
Pressemitteilung zum Aufgriff:
Illegaler Dopingmittelhandel in großem Stil
Daneben führen die Frankfurter Zollfahnderinnen und Zollfahnder immer wieder Ermittlungsverfahren wegen illegalen Schmuggels artengeschützter Pflanzen und Tiere (2024: 2.053 Fälle) wie unter anderem lebender Nilwarane, Tigerkrallen, Elfenbein oder Präparaten mit der Indischen Kostuswurzel.
Verbrauchsteuerkriminalität
Mehr als nur ein paar unversteuerte Glimmstängel
Zu den weiteren Ermittlungsfeldern des ZFA Frankfurt am Main zählt die Bekämpfung der international organisierten Verbrauchsteuerkriminalität.
Verbrauchsteuern sind indirekte Abgaben unter anderem auf Genussgüter wie Tabakwaren, Alkoholika, Energieerzeugnisse, Kaffee und Strom. Diese werden ordnungsgemäß durch die Zollverwaltung erhoben und fließen anschließend als Einnahmen in den Bundeshaushalt, wo sie wiederum den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen.
"Die Verbrauchsteuerkriminalität ist ähnlich strukturiert wie die Rauschgiftkriminalität - sowohl was den Umfang als auch die Höhe der illegal erwirtschafteten Gewinne angeht. Hochprofessionelle, international agierende Tätergruppierungen der Organisierten Kriminalität verkürzen systematisch hohe Steuerbeträge - hiergegen gehen wir mit unseren Ermittlungen vor", betonte die Leiterin des ZFA Frankfurt am Main, Dr. Nicole Siebert, weiter.
Allein im Bezirk des ZFA Frankfurt am Main stellten die Ermittlerinnen und Ermittler knapp zehn Tonnen illegalen und unversteuerten Wasserpfeifentabak sicher, der teils unter sehr unhygienischen und gesundheitlich bedenklichen Zuständen hergestellt wurde. Dies entspricht einer Verdreifachung zum Vorjahr.
Ähnlich sieht es bei den Sicherstellungszahlen von Rohtabak (486 Kilogramm in 2024; 57 Kilogramm in 2023) und bei den sogenannten Substituten aus. Im Jahr 2024 zogen die Zollfahnderinnen und Zollfahnder über 5.600 Liter der unversteuerten Flüssigkeit, die überwiegend in E-Zigaretten verdampft wird, vom illegalen Markt, ebenso wie über 940.000 unversteuerte und teils gefälschte Zigaretten
Pressemitteilungen zu den Aufgriffen:
- Zollfahndung Frankfurt hebt illegale Shisha-Tabak-Fabriken aus
- Drei Lkw-Ladungen voller Fälschungen
- Schlag gegen illegale Shisha-Herstellung
Durch die Ermittlungen des ZFA Frankfurt am Main konnte im Bereich der Verbrauchsteuern ein Steuerschaden von rund 2,75 Millionen Euro ermittelt werden.
Bekämpfung der internationalen Geldwäsche
Denn illegal erzielte Gewinne sind Motor und Motiv Organisierter Kriminalität
Eine weitere bedeutende Säule der Arbeit des ZFA Frankfurt am Main stellt die Bekämpfung der internationalen Geldwäschebekämpfung dar. In über 461 sogenannten Clearingverfahren prüften die Ermittlerinnen und Ermittler des ZFA Frankfurt am Main in den Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppen (GFG) aus Zoll und Polizei die Herkunft von nicht ordnungsgemäß angemeldeten Bargeldern (2023: 433 Fälle) und leiteten 250-mal weiterführende Ermittlungen wegen Verdachts der Geldwäsche ein (2023: 167), um die zugrundeliegenden kriminellen Vortaten zu erhellen.
Pressemitteilung zum Aufgriff:
Die Leiterin des ZFA Frankfurt am Main erläuterte: "Ebenso stellt die sogenannte Vermögensabschöpfung ein weiteres probates Mittel dar, Vermögenswerte von Beschuldigten behördlich zu sichern, die mit mutmaßlich inkriminierten Geldern erworben wurden."
So sicherte das ZFA Frankfurt am Main in 2024 Vermögensgegenstände wie Bargeld, Immobilien, bewegliche Sachen wie zum Beispiel Kraftfahrzeuge oder Forderungen in Höhe von über 9,8 Millionen Euro
Pressemitteilung zum Aufgriff: