- Ort und Datum : Essen, 21. Dezember 2023
Seit Ende 2022 führt das Zollfahndungsamt Essen unter Sachleitung der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Aachen Ermittlungen wegen Verdachtes des gewerbs- und bandenmäßigen Schmuggels und Handels von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gegen eine syrische Tätergruppierung.
Ende 2022 fanden Beamte des Hauptzollamtes Köln bei einer zollrechtlichen Kontrolle von Paketen nach Bahrain am Flughafen Köln/Bonn insgesamt über zehn Kilogramm Captagon-Tabletten (circa 59.000 Stück). Die Drogen waren in sieben Paketen in Bremszylindern versteckt.
In einem engen zeitlichen Zusammenhang dazu wurden bei einer Zollkontrolle am Flughafen Leipzig durch Beamte des Zollamts Leipzig in zwei Paketsendungen nach Saudi-Arabien circa 32 Kilogramm Captagon-Tabletten, versteckt in Duftkerzen, sichergestellt.
Die Ermittlungen zu den Absendern der Paketsendungen führten zu vier Tatverdächtigen syrischer Herkunft mit Wohnsitz in Aachen, Alsdorf und Wien. Im Folgenden gelang es den Fahnder*innen unter anderem, eine durch die Tätergruppe angemietete Garage zu lokalisieren.
Währenddessen wurden durch das Zollamt Leipzig bei einer zollrechtlichen Kontrolle Mitte September 2023 weitere 17 Kilogramm Captagon-Tabletten sichergestellt. Hier waren die Drogen in einem Pizzaofen versteckt und sollten nach Saudi-Arabien versendet werden.
Durch operative Maßnahmen der Zöllner*innen konnte Ende September 2023 eine weitere Lieferung von circa 30 Kilogramm Captagon-Tabletten nach Bahrain durch Sicherstellung am Flughafen Köln/Bonn verhindert werden. Auch hier waren die Tabletten zur Tarnung in einen Luftfilter eingebaut worden.
Anfang Oktober 2023 schließlich vollstreckten Kräfte des Zollfahndungsamts Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Aachen gegen die bereits ermittelten vier Tatverdächtigen Haftbefehle und durchsuchten deren Wohnungen sowie die von ihnen angemieteten Garagen.
In dem Garagenlager stießen die Fahnder auf einen Koffer mit 48 Kilogramm Captagon-Tabletten sowie Paletten mit 16 Tonnen Sand, unter denen weitere 324 Kilogramm Captagon-Tabletten, in Säcken verpackt, versteckt waren. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen konnten zahlreiche Beweismittel sichergestellt werden. Eine erste Auswertung der Beweismittel führte die Fahnder*innen zu einem weiteren von der Tätergruppe angemieteten Lagerort in Herzogenrath. Dieser wurde am 14. Dezember 2023 von Kräften des Zollfahndungsamts Essen durchsucht. Es wurden keine weiteren Beweismittel aufgefunden.
Der Straßenverkaufswert der sichergestellten über 3,2 Millionen Captagon-Tabletten beläuft sich auf circa 64,5 Millionen US-Dollar.
Die vier beschuldigten syrischen Staatsangehörigen im Alter von 33 bis 45 Jahren befinden sich in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Essen - Dienstsitz Aachen - unter Sachleitung der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Aachen weiter.