- Ort und Datum : Magdeburg, 22. Juli 2022
Wie erst jetzt bekannt wurde, gelang dem Hauptzollamt Magdeburg in der ersten Juliwoche ein bedeutender Schlag gegen die Betäubungsmittelkriminalität. Es konnten 56 Kilogramm Marihuana und rund sieben Kilogramm Kokain wortwörtlich aus dem Verkehr gezogen werden.
Am 6. Juli 2022 waren Bedienstete der Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) des Hauptzollamts Magdeburg routinemäßig auf der Autobahn 2 im Einsatz. Ihr Auftrag ist die Durchführung von Kontrollmaßnahmen gemäß § 1 in Verbindung mit § 10 Zollverwaltungsgesetz. Hierzu sind sie unter anderem befugt, Fahrzeuge jeglicher Art anzuhalten und entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu kontrollieren.
An diesem Tag standen insbesondere verbrauchsteuerrechtliche Kontrollen und Kontrollen hinsichtlich Gegenständen, die im grenzüberschreitenden Verkehr Verboten und/oder Beschränkungen unterliegen (zum Beispiel Waffen, Betäubungsmittel), auf dem Einsatzplan der Beamten.
Die Maßnahmen erfolgten in beiden Fahrtrichtungen. Zur Durchführung einer Kontrollmaßnahme ausgesuchte Fahrzeuge wurden mit schnellen Einsatzfahrzeugen und deren Signalanlagen zum Folgen aufgefordert und zum Kontrollort geleitet.
Am späten Nachmittag wählten die eingesetzten Kräfte ein Kleintransportfahrzeug des Typs Volkswagen Caddy aus, welches in Fahrtrichtung Hannover unterwegs gewesen war. Bereits mit dem Setzen des Signals "Zoll - Bitte folgen!" reagierte der Fahrer auffällig. Er versuchte durch Brems- und Spurwechselmanöver der Kontrollsituation zu entweichen.
Vermutlich, weil er realisieren musste, dass ein Entkommen auf der Autobahn nicht möglich war, folgte das Fahrzeug dem Einsatzwagen zur Kontrollstelle auf den Autobahnparkplatz Wüstenforst. Ein aufgrund der Auffälligkeiten zur Sicherheit herbeigerufenes weiteres Zoll-Einsatzfahrzeug versperrte dort dem Angehaltenen den Fluchtweg.
Was sich den Zöllnern dann bei der Kontrolle im Laderaum präsentierte, erklärte, warum der Fahrer versucht hatte, sich der Kontrolle zu entziehen: Circa 56 Kilogramm Marihuana und rund sieben Kilogramm Kokain fielen den Kontrollbeamten in die Hände. Ein solcher Fang ist auch für die Einsatzkräfte der KEV alles andere als alltäglich.
Der Fahrer des Transporters, ein türkischer Staatsangehöriger, wurde noch vor Ort festgenommen. Die Betäubungsmittel wurden sichergestellt, und es wurde ein Strafverfahren nach § 29 Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen dürfte sich je nach Qualität auf 800.000 bis 900.000 Euro belaufen.
Der Sachverhalt wurde an das zuständige Zollfahndungsamt abgegeben. Die dortigen Ermittlungen dauern an.