- Ort und Datum : Heilbronn, 24. Juni 2025
Das sind einige der Zahlen, die die Arbeit der 567 Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Heilbronn mit seinen vier Zollämtern in Heilbronn, Ludwigsburg, Tauberbischofsheim und Untermünkheim im Jahr 2024 widerspiegeln:
- mehr als 764 Millionen Euro Einnahmen für Deutschland und Europa
- jeweils über 250 Kilogramm sichergestelltes Rauschgift und 370 Kilogramm sichergestellter Wasserpfeiffentabak
- mehr als 8,7 Millionen abgefertigte Positionen im grenzüberschreitenden Warenverkehr
- annähernd 100 Millionen Euro eingetriebene Forderungen durch den Vollstreckungsdienst
"Meine Beschäftigten haben mit ihrer Arbeit wieder bewiesen, dass auf den Zoll als bedeutende Finanz- und Wirtschaftsverwaltung Verlass ist, aber auch als Vollzugs- und Ordnungsverwaltung im Binnenland bei Kontrollen und Prüfungen jederzeit mit uns gerechnet werden sollte", so die Leiterin des Heilbronner Hauptzollamts, Regierungsdirektorin Taylor-Lucas, über die aktuelle Statistik.
"Mir persönlich sehr wichtig sind aber auch die monetär nicht unmittelbar sichtbaren Resultate unseres Handelns und Wirkens wie beispielsweise die Auswirkungen unserer Arbeit für Fairness und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und Steuergerechtigkeit für alle", so Taylor-Lucas weiter.
Einnahmen
Der fiskalisch wichtigste Part aller Einnahmen stellt regelmäßig die Einfuhrumsatzsteuer (377,2 Millionen Euro), gefolgt dieses Mal von der Kraftfahrzeugsteuer mit knapp 200 Millionen Euro, den Verbrauchsteuern (141,7 Millionen Euro) und den Zöllen (47,5 Millionen Euro) dar.
Im Gegensatz zu den Zöllen, die an die Europäische Kommission fließen, fin-den die anderen Steuern Eingang in den deutschen Staatshaushalt.
Anders als die Steuern und Abgaben, die durchweg unter den Werten der Vorjahren liegen, erhöhten sich im Jahr 2024 die beigetriebenen Forderungen auf nunmehr fast 100 Millionen Euro. Taylor-Lucas hob hervor, dass diese Summe, vereinnahmt durch das zuständige Sachgebiet Vollstreckung und Verwertung, mit Einheiten in Heilbronn, Tauberbischofsheim und Tübingen auch auf eine Zunahme der bearbeiteten Vollstreckungsfälle zurückgeführt werden kann.
Schutz von Sicherheit und Ordnung
Einhergehend mit der Bezirkserweiterung zum 1. Januar 2024 um den ehemaligen Bezirk der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Stuttgart und damit um weitere 1.800 Quadratkilometer (Rems-Murr-Kreis, Landkreis Böblingen und nördliche Teil des Landkreises Esslingen sowie des Stadtkreis Stuttgart) stiegen nahezu alle Statistikwerte des Sachgebiets Kontrollen.
Die Kernaufgaben der Vollzugseinheit, die in der Heilbronner Liegenschaft Am Thomaswert über dem Zollamt untergebracht ist, sind unter anderem Überwachung des grenzüberschreitenden Barmittelverkehrs, Bekämpfung des internationalen Waffen- und Zigarettenschmuggels sowie der grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität.
"Engmaschigere Kontrollen in nahezu allen Bereichen belegen, dass regelmäßig mit Check-Ups unserer Kontrolleinheit Verkehrswege zum Beispiel auf den Autobahnen 3, 6, 8 oder 81 zu rechnen ist", stellte die Heilbronner Behördenleiterin zufrieden fest.
„Die sichergestellte Menge von beispielsweise über 250 Kilogramm Haschisch und Marihuana sind Beleg dafür, dass Kontrollen abseits der Grenzen zum Schutz der Bevölkerung nicht nur sinnvoll, sondern unerlässlich sind,“ führt Taylor-Lucas fort.
Grenzüberschreitender Warenverkehr
Trotz rückläufiger Steuereinnahmen hat sich die Anzahl der Zollabfertigungen weiter erhöht.
Über 8,7 Millionen Warenpositionen fertigten die knapp 70 Beschäftigten der vier Zollämter und des Sachgebiets Abgabenerhebung zur Ein-, Aus- oder Durchfuhr ab und kontrollierten diese unter risikoanalytischen Gesichtspunkten, zum Beispiel hinsichtlich deren Produktsicherheit.
Wie in den beiden zurückliegenden Jahren erfolgten neuerlich in mehr als 40 beabsichtigten Einfuhrvorgängen Aufgriffe wegen Verstößen gegen Produktsicherheitsvorschriften. Auch die im zweiten Jahr in Folge angestiegene Anzahl von Grenzbeschlagnahmen bei der Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie zeigen neben fiskalischen Gründen die Bedeutung der zollamtlichen Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs.
Prüfungsdienst und Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Der Prüfungsdienst führte im vergangenen Jahr 565 mitunter komplexe Betriebsprüfungen und 6.463 einfacher gelagerte Steueraufsichtsmaßnahmen durch.
Bei den Prüfungen wurden Unternehmen beziehungsweise deren zoll- und steuerpflichtigen Vorgänge umfassend für zurückliegende Zeiträume und im Fall der Steueraufsichtsmaßnahmen aktuelle überwachungspflichtige Sachverhalte genauer unter die Lupe genommen.
Dass das Resultat des Prüfungsdienstes dabei sowohl zu einer nachträglichen Erhebung von Zöllen und Steuern führte als auch Unternehmen in den Genuss von Erstattungen kamen, belegt den Aspekt der Steuergerechtigkeit derartiger Maßnahmen.
Dass Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung konsequent und risikoorientiert verfolgt werden, belegen die Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des vergangenen Jahres.
Trotz einer rückläufigen Zahl bei den geprüften Arbeitgebern steigerte sich die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren um über 100 Verfahren; die Anzahl eingeleiteter Ordnungswidrigkeitenverfahren bewegt sich, wie in den vergangenen Jahren, in einem ähnlich hohen Bereich. Die Schadenssumme der im Rahmen der straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen festgestellten Schäden beläuft sich in 2024 auf 9,3 Millionen Euro und damit nur geringfügig unter dem Vorjahreswert.
"Die erzielten Ergebnisse in diesem Bereich zeigen deutlich, wie wichtig das konsequente Agieren und die kontinuierliche Präsenz des Zolls für einen fairen Wettbewerb und die Steuergerechtigkeit sind", versicherte Taylor-Lucas.