- Ort und Datum : Berlin, 13. September 2024
Am 13. September 1999 unterzeichneten die damalige Oberfinanzdirektion Cottbus und das Landeskriminalamt Brandenburg die "Vereinbarung über die Einrichtung einer gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe". In der Finanzermittlungsgruppe ermitteln Beamte des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg und des Landeskriminalamts (LKA) Brandenburg gemeinsam zu Straftaten der Geldwäsche. Gegenwärtig arbeiten sechs Beamte des LKA Brandenburg und sechs Beamte des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg in der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe (GFG) zusammen. Seit ihrer Gründung hat die GFG ihren Sitz beim Landeskriminalamt Brandenburg.
Die GFG arbeitet seit ihrem Bestehen eng mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Geldwäschekriminalität des Landes Brandenburg zusammen, die ebenfalls seit 1999 existiert. Darüber hinaus erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden für den Bereich der Geldwäsche, mit Partnerdienststellen im Bundesgebiet sowie mit den Finanzbehörden der Länder.
Historie
Die Bildung der Finanzermittlungsgruppe im Jahre 1999 trug dem Umstand sich überschneidender gesetzlicher Zuständigkeiten und der Notwendigkeit einer zentralen Bekämpfung der Geldwäsche Rechnung. Bis zum 1992 eingeführten Straftatbestand der Geldwäsche in das Strafgesetzbuch (§ 261 StGB) erfolgten die Ermittlungen unabhängig voneinander in beiden Behörden. Die Bildung der Ermittlungsgruppe bündelte die Kompetenzen in der Bearbeitung von Geldwäscheverdachtsfällen.
Aktuelle Arbeitsbilanz und Ermittlungserfolge
Im Jahr 2023 wurden mehr als 2.000 Eingänge bearbeitet. In diesem Jahr gingen bei der GFG Brandenburg bereits knapp 1.500 Geldwäscheverdachtsmeldungen von der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) und 200 Barmittelfeststellungen vom Flughafen Berlin-Brandenburg und aus der Grenzregion zur Republik Polen ein.
In den vergangenen Jahren konnten in einigen herausragenden Fällen durch die GFG erfolgreiche Ermittlungen geführt und erhebliche inkriminierte Vermögenswerte gesichert werden:
- So wurde im Jahr 2023 in einem wegen Geldwäsche geführten Ermittlungsverfahren im Rahmen von mehreren Durchsuchungsmaßnahmen insgesamt 220 Kilogramm Silberbarren, fünf Kilogramm Goldbarren, mehrere Millionen Euro in Bitcoins sowie ein hochwertiges Kraftfahrzeug aufgefunden und neben zwei Immobilien beschlagnahmt. Die Gelder stammten aus einem großangelegten Kapitalanlagebetrug, bei dem vorwiegend südkoreanische Anleger um umgerechnet mindestens 29 Millionen Euro betrogen wurden.
- Auch im Jahr 2023 wurden durch Kontrollbeamte des Hauptzollamts Frankfurt (Oder) bei nach Polen reisenden vietnamesischen Staatsangehörigen insgesamt 1,027 Millionen Euro Bargeld, versteckt in am Körper getragenen Geldwesten, aufgefunden und sichergestellt. Mutmaßlich stammen diese Gelder aus Betäubungsmittelstraftaten. Die Gelder wurden zwischenzeitlich durch Beschlüsse des zuständigen Amtsgerichts beschlagnahmt.