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Die Financial Intelligence Unit veröffentlicht ihren Jahresbericht 2024

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Die Financial Intelligence Unit veröffentlicht ihren Jahresbericht 2024

Mit der Veröffentlichung des Jahresberichts 2024 gibt die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (Financial Intelligence Unit - FIU) einen Überblick über ihre Tätigkeit im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Zahl abgegebener Analyseberichte erreichte einen neuen Höchststand. Gleichzeitig ging das Meldeaufkommen im zweiten Jahr in Folge zurück. Einen thematischen Schwerpunkt bildeten Geldflüsse im Zusammenhang mit Kryptowerten.

  • Datum: : 10.06.2025
  • Thema: : FIU

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 87.731 Analyseberichte an Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden übermittelt. Das entspricht einem Zuwachs von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Zahl der eingegangenen Verdachtsmeldungen sank auf 265.708. Bereits im Vorjahr hatte die FIU gemeinsam mit der BaFin ein Eckpunktepapier veröffentlicht, das typische, nicht meldepflichtige Sachverhalte systematisch abgrenzt. Die damit eingeleitete Trendwende setzte sich somit auch im Berichtsjahr 2024 fort.

Digitale Geldwäsche: Fallanalyse mit internationalem Bezug zeigt neue Dimensionen

Die zunehmende Bedeutung digitaler Vermögenswerte zeigt sich auch in der Analysearbeit der FIU. Im Jahr 2024 gingen rund 8.700 Verdachtsmeldungen mit Bezug zu Kryptowerten bei der FIU ein. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen erreichte einen neuen Höchstwert. Das zeigt: Digitale Transaktionen sind längst kein Randphänomen mehr, sondern häufig der Ausgangspunkt komplexer Ermittlungsansätze.

Ein exemplarischer Fall im aktuellen Jahresbericht zeigt, wie Anlegergelder über digitale Zahlungswege, klassische Bankverbindungen und fingierte Identitäten grenzüberschreitend verschoben wurden. Die Analyse führte zu Hinweisen auf ein betrügerisches Netzwerk, das durch technische Verschleierungsmethoden besonders schwer zu durchdringen war.

Der Fall steht beispielhaft für die zunehmende Herausforderung, komplexe digitale Finanzströme in kürzester Zeit zu erkennen und einzuordnen. Das unterstreicht den Bedarf an internationaler Vernetzung und einem abgestimmten Vorgehen.

Internationale Zusammenarbeit ausgeweitet

Die kontinuierlich wachsende Verflechtung grenzüberschreitender Geldflüsse erfordert einen engen Austausch zwischen den FIUs weltweit. So war die FIU Deutschland auch im Jahr 2024 strategisch und operativ in internationale Kooperationsformate eingebunden. In multilateralen Initiativen wie der Counter Terrorist Financing Taskforce Israel (CTFTI) oder dem Netzwerk Russian-Related Illicit Financial Flows (RRIFS) beteiligte sie sich an der Analyse sicherheitsrelevanter Finanzströme mit Bezug zur Lage in Nahost sowie zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wie wichtig der direkte Informationsaustausch mit Partner-FIUs auch für Ermittlungen im Inland ist, zeigte sich im Fall des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bereits kurz nach der Tat koordinierte die FIU Deutschland internationale Auskunftsersuchen und leitete erste Erkenntnisse an die zuständigen inländischen Behörden weiter.

Einbindung in den Aufbau der AMLA

Die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entwickelt sich auch auf europäischer Ebene rasant fort. Mit der Anti-Money Laundering Authority (AMLA) entsteht in Frankfurt erstmals eine gemeinsame EU-Institution, die unter anderem künftig besonders risikobehaftete Finanzunternehmen beaufsichtigen und als Koordinierungsstelle für die Zusammenarbeit der EU-FIUs fungieren wird.

Die FIU Deutschland war im Berichtsjahr 2024 in wesentliche Fachformate zur Vorbereitung der neuen EU-Behörde eingebunden. Dabei brachte sie ihre Perspektive zur künftigen Rolle der EU-FIUs ein, etwa im Hinblick auf gemeinsame Analysen grenzüberschreitender Sachverhalte oder den Austausch zu operativen Standards. Darüber hinaus prüft die FIU Deutschland, wie sich bestehende nationale Analyseprozesse auf künftige europäische Leitlinien ausrichten lassen. 

Statement von Daniel Thelesklaf, Leiter der FIU

"Finanzkriminalität macht nicht an Grenzen Halt - weder national noch international. Ob multilaterale Taskforces oder der Aufbau gemeinsamer europäischer Standards: Die FIU Deutschland arbeitet heute enger denn je mit Partnern auf der ganzen Welt zusammen. Das ist kein Selbstzweck, sondern Grundlage für eine wirksame sowie nachhaltige Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung."

Jahresbericht 2024 PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei

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